Montag, 9. Dezember 2013

Dezember ohne Kälte - oder anders - Weihnachten in Florida

Dancing Lights @ Hollywood Studios
Pünktlich zum 2. Advent mal ein Blogeintrag der sich ein wenig mit der "besinnlichen" Zeit befasst. Obwohl es überraschender Weise zwischenzeitlich bitterkalt war(mit 4 Grad sogar kälter als in good old Germany), ist mit floridianischen 25 Grad wieder die Normalität eingekehrt. Soist es also auch zu erklären,  dass ich momentan mehr Lust auf ein kühles Eis als auf eine heiße Schokolade habe. Solche Temperaturen lassen nunmal nicht wirklich Weihnachtsfieber aufkommen, auch wenn die Blätter der Bäume vor dem deutschen Pavillion in einer nächtlichen Hau-Ruck-Aktion abgesägt wurden und nun alles ganz kahl aussieht. Mit Top und Hot Pans lässt sich also der Tag genießen - wenn man nicht gerade arbeiten muss. So wie jetzt. Mit zwei freien Tagen habe ich derzeit eine 49-Stundenwoche. Und weil ich das Glück so richtig heraus fordern will hoffe ich für die Woche um Weihnachten und Silvester herum eine 6-Tage-Woche, denn das bedeutet Overpay (also mehr Bezahlung) und die kann ich für meine nächsten Trips gut gebrauchen!
Wenn ich dann doch mal frei habe versuche ich ein wenig durchzuatmen und mich um Weihnachtsgeschenke für das nahende Fest zu kümmern.  Wer mich kennt weiß,  ich bin organisiert: von daher liegen die Hälfte meiner genialen Einfälle auch schon in Schubladen bei mir zu Hause gelagert und warten nur noch darauf, demnächst - wenn ich wieder Zeit habe - von mir verpackt und unter unseren nagelneuen Weihnachtsbaum gelegt zu werden. Denn sensationellerweise haben meine Roomies bei Ikea eine richtig schöne Tanne abgestaubt und sie mit kitschig pinken und orangenen Weihnachtsornamenten geschmückt. Meine Mama würde sicher die Hände über den Kopf zusammen schlagen bei dieser Farbkonstellation! Aber wenigstens etwas Weihnachtsstimmung wird darüber vermittelt.. Denn selbst beim Plätzchen backen mit deutscher Musik hardert es daran noch  ein wenig.. Da hilft auch nicht das Housing-Event des Winters: ein riesen Ball in einm der größten Disneyresorts.. Zum großen Essenbuffet kamen wir leider aufgrund unserer Arbeitsschichten etwas zu spät und so konnte uns wohl auch der Kunstschnee nicht mehr so ganz beeindrucken ...
Also zurück zur Weihnachtsstimmung im Epcot beziehungsweise im deutschen Pavillion: Vor Deutschland haben wir einen "Christkindlmarkt" bekommen, mit zwei kleinen Ständen. Der eine ist passend zur Jahreszeit ein Weihnachtsshop. "Reinhardt", ein Deutscher vom Typ "Anker auf sem Oberarm" graviert dort mit seiner asiatischen Frau Ornamente und kreiiert diese dort auch selbst.  Der 2.Shop ist die Glühweinbar ( die meiner Meinung nach derzeit beste Position)Do3ert verkaufen wir ein paar Cookies der Karamellküche,  Weine und ganz wichtig: Glühwein,  Eierlikor, Kinderpunsch und so einen widerwertigen ekelhaften salzigen Karamelldrink, den die Amerikaner auch noch wegsaufen wie nichts Gutes. Jedenfalls ist dort komischerweise nicht ganz o viel los wie drinnen(Christmasshop & Karamellküche explodieren) und man kann immer noch gut mit den anderem Deutschen quatschen.  Außerdem kann man von dort aus abends wunderbar das "Illuminations"-Feuerwerk sehen und jetzt neu zur Weihnachtszeit auch noch die Christmas-Version, die nach dem normalen Feuerwerk gestartet wird. Das ist wirklich schön.  Zwischenzeitlich wird "Frieden auf Erden" auf allen Sprachen des Worldshowcase verkündet und passend zur Sprache leuchten die Länderpavillions dann auf.  Am Ende ist es einfach nur noch ein riesiges Feuerwerk,  dass man sein eigenes Wort nicht mehr verstehen kann. Nach dem Weihnachtsfeuerwerk läuft bis Parkende (10.30 - da wir jetzt bis 9.30 aufhaben) Weihnachtsmusik und auf der großen silbernen Erdkugel,  de Wahrzeichen von Epcot funkeln Botschaften aus aller Welt, wie z.B. "Fröhliche Weihnachten" oder "Gute Nacht".
Winterball mit Marc, Christina, Tina, Ira, Johanna, Anka & Jana

Zwischen den beiden Ständen unseres Christkindlmarkets befindet sich eine  kleine Bühne, auf der beinahe stündlich :"Helga"(eine Fake-Deutsche,  die eigentlich Amerikanerin ist) deutsche Weihnachtstraditionen, wie den Weihnachtsbaum oder den Nussknacker, präsentiert.  Wenn "Olga"(Ich nenne Helga aufgrund ihres schlecht simulieren deutschen Akzents, der Russisch klingt, nur noch Olga) danach fragt, was alle deutsche Jungen und Mädchen lieben,  ist es mittlerweile beinahe zu einer Tradition geworden, dass alle Castmember "ADVENDSKALENDER!" reinbrüllen,  bevor sie es überhaupt aussprechen kann. Entnervt werden wir dafür leider nur noch ignoriert. Aber wer jetzt denkt unser Job ist blöd hat falscn gedacht: Am Ende ihrer Vorstellung kommt ein lebensechter Nussknacker, der in seinen übergroßen Schuhen kaum laufen kann und sich nicht mal alleine ausziehen kann ) und muss Fotos mit den Gästen machen.  Ihn auszulachen gehört natürlich zu den Sternstunden des Dezembers.
Zu den Sternstunden der Weihnachtszeit zählen im Epcot auch die "Candlelight Processionals". Dabei wird die Weihnachtsgeschichte von Stars, wie beispielsweise Whoppi Golderg vorgelesen und durch Chor und Orchester prunkvoll untermalt. Am vergangenen Montag standen Jana, Johanna & ich dafür geschlagene 2 Stunden an und dafür hat es sich echt gelohnt!  Die Lieder waren wirklich schön und besonders durch "Stille Nacht" waren Jana und ich sehr gerührt.  Zugegeben: Ja wir haben sogar ein wenig geschlurchzt, vielleicht auch ein wenig darüber hinaus.
Der Star der Vorlesung war übrigens Neil Patrick Harris (bekannt als Barney Stinson von "How I met your mother"). Ihn näher zu begegnen war natürlich das große Ziel von Allen, was dazu führte,  das zwischenzeitlich mehrere Deutsche ihre Positionen in den Shops verließen, um ihn während seines Besuchs im deutschen Biergarten, vom oberigen Balkon aus beobachten zu können. Schon heftig, was man alles für einen bekannte Persönlichkeit geht, obwohl es doch so einfach geht: Eine meiner Kolleginnen hatte das Glück,  dass er mit seinem Mann und seinen Kindern in den "Toy-Shop" spazierte und dort Kronen und Schwerter für seine "Drachenkämpfer" kaufte. Auch wenn mir so ein naher Kontakt verwert blieb, einen magischen Moment durfte ich trotzdem erleben: Nach Feierabend fuhr er mit heruntergelassenem Fenster im Van an uns vorbei und reagierte auf das hysterische Winken von Dennis und mir mit einem lässigen "Bye".
Nach so viel Trubel und Wirwar auf der Arbeit muss ich daheim erstmal runter kommen und wie geht das besser mit einem selbst gemachten Advendskalender von der Mama, mit deutschen Köstlichkeiten.  Also: Gleich mal Schauen was sich hinter der "9" verbirgt.

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