Freitag, 10. Januar 2014

Bergfest!

Mittlerweile bin ich schon ganze 6 Monate hier in Florida. Das bedeutet aber auch: Weg aus Deutschland.  Und das wurde auch mir im Laufe der Zeit mehr und mehr bewusst.  Die Welt dreht sich auch zu Hause weiter und bleibt nicht einfach stehen. Dinge passieren, Dinge verändern sich. Das können große Dinge sein oder auch kleine, wie z.B., dass ich den neuen Famila Markt in meinem Heimatdorf noch nie betreten habe oder die neue Wandfarbe meines Zimmers nicht begutachten konnte.
Auf solche Dinge wird man oftmals erst durch Kleinigkeiten aufmerksam. Neustes Beispiel: Jakobs Umzug (momentan müssen einige wegen Renovierung etc. umziehen) Wir fingen also am Morgen des Umzugtages, schließlich hatte er erst am Abend zuvor erfahren,  dass der Umzug am Montag und nicht am Dienstag statt findet, an zu packen. Dazwischen ging das natürlich nicht, da uns eine lange Parliament-Nacht bevor stand. Jedenfalls, in den hoch vorbereiteten und koordinierten Umzugsunterlagen flog mir ein 5-Euro-Schein entgegen. Total komisch! So eckig und breit. Und überhaupt: Wir haben 50cent Münzen?  Es wird wohl schwierig werden, sich die 1-Dollarscheine wieder abzugewöhnen, da ich beinahe auch das vergessen hätte. 
Außerdem,  wie soll ich ohne den Hexler in der Küche,  der mir die Mulltrennung erspart, überleben? Oder ohne die beste Schokolade: "Hershey's cookies and cream", ohne die Appetizer zum halben Preis bei "Applebee's" ,"Chilli's" und co. oder dem sagenumwobenen "Vier verrückt".
Aber, zugegeben, ich vermisse schon auch vieles in meiner geliebten Heimat. Um das Gefühlsklabamsel um Familie, Freunde und co. mal dezent zu übergehen hier ein paar Beispiele:
-Braten und Oma's beste Soßen
-knackiges Brot
-Mineralwasser
-ungesalzene Butter
-guter Käse
-Knorr-Fertigtüten
-diverse Lebensmittel wie: Sahne, Backpulver, Hefe & crème fraîche
- günstige Rittersport & Milka Schokolade
-chillige Sonntagvormittage, die sich eigentlich auch über den Nachmittag bzw. über den ganzen Tag erstrecken, inklusive "Goodybe Deutschland", "Ab ins Beet" und schlechter pro Sieben Filme
-vernünftige Verkehrsanbindung (Zug, Bus etc.)
-das Komfortmittel eines Autos (insbesondere beim Einkaufen! )
- schlaue Gäste (suche ich hier ja bekanntlich vergeblich)
-auch ein wichtiger Beitrag meiner Adelina:"Hackepeterbrötchen!" Eine echte Bremer-Kollegin eben!
Aber nichtsdestotrotz, genau dieses Leben in Amerika liebe ich hier gerade. All die tollen Leute und Kollegen, die eigene Wohnung, die (außer jetzt gerade) hochsommerlichen Temperaturen,  exzessiven Partynächte, von denen ich aus gutem Grunde nicht berichte, sowie das Reisen & Entdecken.
Und ich möchte mir nicht vorstellen,  wie es sein wird, wenn ich in ein paar Monaten Abschied nehmen muss und mich in den Flieger Richtung Heimat begeben werde.
Monat 6 hab ich geschafft und ich muss sagen, ich bin echt angekommen.

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